Die Mitarbeiter und Gläubiger des Wäscheherstellers Schiesser können aufatmen. Nach umfassenden Restrukturierungs- maßnahmen und der Beendigung des Insolvenzverfahrenz im letzten Jahr wollte das Unternehmen ursprünglich noch im aktuellen Quartal an die Börse gehen. Von diesem Schritt wird nun abgesehen, stattdessen wird Schiesser durch den israelischen Textilhersteller Delta Galil Industries übernommen.
Delta hat bereits angekündigt, 68 Millionen Euro in sein zukünftiges Tochterunternehmen einzubringen, womit sich die Forderungen der Gläubiger (58 Mio. Euro) befriedigt und neue Investitionen finanziert werden können. Auch die 1.800 Arbeitsplätze, davon mehr als 500 in Deutschland, seien nicht gefährdet, der neue Eigentümer deutet sogar deren Ausbau an.
Schiesser soll als eigenständiges Unternehmen vom derzeitigen Management weitergeführt und für Delta Galil zur wichtigsten Marke in Europa werden.
Delta Galil beschäftigt rund 7.000 Mitarbeiter an Standorten im Mittleren Osten, den USA, Asien und Europa. Seinen Firmenhauptsitz hat das Unternehmen in Tel Aviv und ist auch an der dortigen Börse notiert. Neben eigenen Marken beliefert der Konzern verschiedene Händler (Tchibo, Sears und Wal-Mart) und zählt auch großen Marken wie Calvin Klein, Nike, Hugo Boss, Pierre Cardin oder Victorica’s Secret zu seinen Kunden. Zuletzt hatte der Wäschegigant einen Jahresumsatz von 679 Mio. Dollar. Dieser soll sich durch den Ankauf auf 900 Mio. erhöhen.