Diese Woche kommt eine Gruppe von 15 israelischen Auszubildenden nach Deutschland. Zum ersten Mal werden israelische Jugendliche im Rahmen des “Deutsch-Israelischen Austauschprojekts für Auszubildende” verschiedene Unternehmen aus dem gewerblich-technischen Bereich in Handwerk und Industrie kennen lernen.
Das Projekt ist neuer Bestandteil des seit über 40 Jahren etablierten Deutsch-Israelischen Programms zur Zusammenarbeit in der Berufsbildung, das die Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) mit Förderung des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) durchführt. Israelischer Partner ist das Ministerium für Industrie, Handel und Arbeit. Mit diesem Förderprogramm wird bislang vor allem der Austausch von Experten unterstützt. In diesem Jahr bekommen nun erstmals auch Auszubildende die Möglichkeit, das jeweils andere Berufsbildungssystem kennen zu lernen.
Die Reise der jungen Israelis ist ein Gegenbesuch, denn eine Gruppe deutscher Azubis der Liebherr Verzahntechnik GmbH war Ende April bereits in Israel. Sie lernten den dortigen Arbeitsalltag und verschiedene Unternehmen kennen. “Das war eine ganz tolle Erfahrung. Wir würden jederzeit wieder fahren,” so die einhellige Meinung der 14 Auzubildenden. Die anfängliche Unsicherheit im fremden und unbekannten Land sei schnell verflogen, stellten sie begeistert fest. Neben dem Kennenlernen anderer Arbeitsmethoden, galt es auch, sich auf die Kultur des Gastlandes einzulassen. Eine gute Gelegenheit dazu boten über das gemeinsame Arbeiten hinaus diverse Sportaktivitäten, Ausflüge in die Umgebung und natürlich ein paar Partys am Abend.
Neues lernen, Vorurteile abbauen, dafür setzt sich Liebherr-Ausbildungsleiter Walter Ferstl vehement ein. Besonders hebt er hervor, dass die Jugendlichen durch die Auslandserfahrung auf unterschiedlichen Ebenen weiter kommen: “Sie gewinnen neue Fachkenntnisse, werden selbstständiger und bringen Offenheit und Toleranz mit.”
Ziel ist darüber hinaus eine länderübergreifende Vernetzung der Ausbildungsinhalte und die Integration des Austauschs als kontinuierlichen Bestandteil der Ausbildung. Bei vielen jungen Menschen rennt man damit offene Türen ein. Jetzt freuen sich die deutschen Azubis, diese Woche ihre neuen Freunde aus Israel wieder zu treffen, und sich für die nette Gastfreundschaft revanchieren zu können.
(Foto: GIZ)