Wie kann ein kleines Institut in einem kleinen Land eine große Wirkung entfalten? Auf diese Frage gab Prof. Daniel Zajfman, Präsident des Weizmann Institute of Science, in dieser Woche seine ganz eigene Antwort auf Veranstaltungen der Deutsch-Israelischen Wirtschaftsvereinigung in Heidelberg und Berlin: Wer echte wissenschaftliche Durchbrüche erzielen und revolutionäre Technologien erschaffen wolle, der dürfe sich nicht zu eng von wirtschaftlichen Interessen oder aktuellen gesellschaftlichen Problemlagen leiten lassen.

Am Weizmann-Institut suche man sich die vielversprechendsten Köpfe verschiedener Disziplinen aus und ermuntere Sie dann, einfach ihren wissenschaftlichen Neigungen zu folgen. So entstünden die neuen Erkenntnisse, von denen man vielleicht zwei Jahre zuvor noch nicht einmal geträumt hätte: “Elektrizität findet man nicht, indem man Millionen in die Optimierung von Kerzenlicht steckt.” Viele der besten Ideen entstünden nicht zuletzt dadurch, dass knapp die Hälfte der Weizmann-Wissenschaftler auf dem Campus des Instituts wohnen und so immer wieder mit Experten anderer Fachbereiche ins Gespräch kommen: “Die inspirierendsten Forschungspartner treffen wir meist am Sandkasten zwischen den Wohnhäusern auf dem Campus.”

Doch gerade dank dieser akademischen Freiheit und ungezügelten Neugierde der Forscher wird das Weizmann-Institut nicht nur regelmäßg von den einschlägigen Rankings zu den besten Forschungseinrichtungen der Welt gezählt, sondern gehört mit seiner Technologietransfer-Gesellschaft Yeda auch zu den weltweit erfolgreichsten bei der Vermarktung von Patenten und Forschungsergebnissen. Von den 25 wichtigsten Biotech-Medikamenten auf dem Markt basieren allein 7 auf Weizmann-Entdeckungen. Und mit Produkten, die auf Forschungen am Weizmann-Institut zurückgehen, werden zweistellige Milliardenbeträge umgesetzt.

Eine ausführlichen Bericht finden Sie hier.

 

 

 

 

 

(Fotos: Weizmann Institute of Science; D-I-W, Mike Minehan)