Der darmstädter Pharmakonzern Merck KGaA gründet über sein Tochterunternehmen Merck Serono ein Joint-Venture-Unternehmen mit der israelischen Compugen Ltd. Es handelt sich dabei um die erste Investition des von Merck errichteten Bioinkubator-Fonds in Israel. Der Bioinkubator ist ein Startup-Fonds von Merck, das Innovationen stimulieren soll und jungen Biomedizinunternehmen Räumlichkeiten in seinem 600 qm großen Forschungszentrum namens Inter-Lab in Yavne zur Verfügung stellt.

Das neu gegründete Unternehmen heißt Neviah Genomics und wird neuartige Biomarker zur Prognose medikamenteninduzierter Toxizität entwickeln. Compugen werde spezielle, selbst entwickelte, prognostische Entdeckungstechnologien einsetzen und eine Kapitalbeteiligung am neuen Unternehmen sowie ein Anrecht auf Lizenzzahlungen aus potenziellen zukünftigen Verkäufen erhalten, heißt es in einer Pressemitteilung von Merck. Weitere finanzielle Details der Vereinbarung wurden nicht bekannt gegeben.

“[Wir sind] hoch erfreut darüber, bei unserer ersten Investition mit Compugen zusammenzuarbeiten, einem der besten Biotech-Unternehmen in Israel, das bei der Prognosestellung in der Medikamentenentdeckung weltweit führend ist“, wird Susan Herbert in der Pressemitteilung zitiert. Susan Herbert ist Leiterin Business Development and Strategy bei Merck Serono.

“Neviah Genomics ist die perfekte Umsetzung eines unserer Ziele, das hinter der Einrichtung des Israel Bioincubators steht: Wissenschaft und Know-how in Israel zu nutzen und Zugang zu neuartigen Produkten und Technologien zu erhalten, die für die Kernarbeitsgebiete von Merck Serono von Nutzen sind”, hieß es weiter.

Das Gemeinschaftsunternehmen werde von den anspruchsvollen, selbst entwickelten, computergestützten Entwicklungsplattformen von Compugen zur Entwicklung fortgeschrittener toxikogenomischer diagnostischer Tests profitieren. Die dabei entwickelten Tests werden zur Prognose arzneimittelinduzierter Toxizität genutzt und in eine Biomarker-Plattform integriert, mit der die Priorisierung und Entwicklung von Arzneimittelkandidaten unterstützt wird.

Zu den weiteren Aktivitäten von Merck in Israel gehört neben dem Bioinkubator-Fonds auch der jüngste Zukauf des Nanotechnologieunternehmens QLight Nanotech, einem Hersteller von sogenannten Quantenpunkten, die beispielsweise bei hochmodernen Displays eingesetzt werden.