Israels Minister für Industrie, Handel und Arbeit, Shalom Simhon, hat sich auf einer dreitägigen Arbeitsreise in Deutschland über das hiesige Berufsbildungssystem informiert. Gemeinsam mit Zvi Oren, Präsident der Manufacturers Association of Israel und Boaz Hirsch, dem Generaldirektor der israelischen Arbeitsagentur besuchte der Minister die Ausbildungsstätten von Bombardier Transportation und ABB in Berlin, sowie der Volkswagen AG in Wolfsburg, wo er von Personalvorstand Dr. Bernd Neumann empfangen wurde. Auch intensive Gespräche mit Vertretern des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF), dem Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB), der Bundesagentur für Arbeit (BA) und dem Deutschen Industrie- und Handelskammertag (DIHK) standen auf dem Programm.

Minister Simhon (3.v.l.) und Staatssekretär Georg Schütte vom BMBF (3.v.r.)

Minister Simhon (Mitte) mit Auszubildenden beim ABB Training Center in Berlin-Pankow

Während des Besuchs informierte sich Minister Simhon über das duale Ausbildungssystem in Deutschland und lernte Konzepte der Aus- und Weiterbildung anhand der Praxis beim Automobilkonzern VW und Zugwagenhersteller Bombardier.  Minister Simhon sagte: ,,Unsere Delegation ist hier, um Konzept und Vorzüge des dualen Ausbildungssystems sowie weitere fortschrittliche Lösungen des deutschen Berufsausbildungssystems kennenzulernen. Wir hoffen, damit den israelischen Arbeitsmarkt zu stärken.“ Deutsche Unternehmen wie Volkswagen verstünden es vorbildlich, der Jugend eine berufliche Zukunft zu geben und zugleich für gut ausgebildete Fachkräfte zu sorgen.

Hintergrund der Reise sind aktuelle Pläne zur Reform der Berufsausbildung in Israel. Die weltweit einmalige deutsche Praxis der dualen Berufsbildung soll dabei als Vorbild dienen.

Vor wenigen Wochen war bereits eine andere „Delegation“ zu Besuch in Deutschland: 15 angehende KFZ-Mechatroniker kamen im Rahmen des ersten deutsch-israelischen Auszubildenden-Austauschs. Gemeinsam mit deutschen Jugendlichen lernten sie Ausbildungsunternehmen in Koblenz, Kempten und Freiburg kennen und arbeiteten gemeinsam an Projekten. Vorausgegangen war bereits im Mai der Aufenthalt von 15 angehenden Kfz-Mechatronikern in Israel.

Begeistert zeigten sich die jungen Männer von der starken Praxisnähe. “In Israel dürfen wir als Azubis längst nicht so viel an Autos eigenständig reparieren, wie wir es hier bei den deutschen Auszubildenden gesehen haben.” Das Austauschprojekt ist neuer Bestandteil des seit über 40 Jahren etablierten deutsch-israelischen Programms zur Zusammenarbeit in der Berufsbildung.