Israels Botschafter in Berlin hat die Düsseldorfer Medizinmesse Medica besucht und dort den israelischen Gemeinschaftsstand eröffnet. Vierzig israelische Unternehmen stellen auf dem weltgrößten Branchentreffen des Medizin- und Medizintechnikbereichs die Innovationskraft und den Erfindungsreichtum des kleinen Landes zur Schau.
Das Israel Trade Center unterstützt sie dabei tatkräftig, indem es Gesprächstermine mit potentiellen Geschäftspartnern aus Deutschland arrangiert. Allein im vergangenen Jahr fanden 950 solcher Meetings mit Messebesuchern aus der ganzen Welt statt, und auch in diesem Jahr sind die Terminkalender voll.
Der Botschafter zeigte sich sehr beeindruckt von der Bandbreite an Produkten und Innovationen, die die israelischen Unternehmen anbieten. Die israelischen Aussteller belegen, dass die israelische Life-Science-Industrie nicht umsonst einen ausgezeichneten Ruf genießt und den medizinischen Fortschritt auch in Zukunft mit großen Entwicklungssprüngen vorantreiben wird.
In praktisch jedem modernen Krankenhaus der Welt sind Produkte und Verfahren zu finden, die in Israel entwickelt wurden. Die PillCam zum Beispiel, eine pillengroße, schluckbare Kamera zur endoskopischen Diagnose, wurde in Israel von der Firma Given Imaging entwickelt.
Neben einigen weltweit bekannten Unternehmen wie Teva Pharmaceuticals oder SHL Telemedicine sind 900 weitere israelische Unternehmen im Medizinwesen tätig, von denen bereits ein gutes Drittel gewinnbringend wirtschaftet. Teva ist der weltgrößte Hersteller von Nachahmermedikamenten und die Muttergesellschaft des Ulmer Traditionsunternehmens Ratiopharm. SHL ist der Pionier der breit eingeführten Telemedizin und ebenfalls schon seit Jahren in Deutschland aktiv.
Die meisten Patente und Entwicklungen stammen aus den FuE-Einrichtungen und Medizinzentren der bekannten Technion-Universität und des Weizmann-Instituts. Auch dank dieser Exzellenz-Zentren ist Israel der Staat mit den meisten Patenten für medizinische Geräte im Verhältnis zu seiner Größe. Insgesamt gibt Israel 4,7% seines Bruttoinlandsprodukts (BIP) für zivile Forschung und Entwicklung aus; das ist mit Abstand die höchste Quote weltweit und ein maßgeblicher Faktor für den Erfolg der Medizinbranche des Landes.
Zu den israelischen Ausstellern auf der Medica gehören in diesem Jahr unter anderem folgende Unternehmen:
Inovytec: Das Unternehmen hat den Erste-Hilfe-Kasten der Zukunft entwickelt: Ein Gerät, das idealerweise im öffentlichen Raum verfügbar sein wird und sich sofort mit einer Notfallzentrale verbindet, wenn sie gebraucht wird. Der Kopf des Patienten wird an den gepolsterten Kasten angelehnt. Ein Fachmann des angebundenen „virtuellen Krankenhauses“ kann die übermittelten Körperwerte wie z.B. die Atmung des Patienten ablesen, dem Retter vor Ort Anweisungen geben und den Krankenwagen rufen. Das Gerät verfügt über eine Vorrichtung, die es dem ungeschulten Laien erlaubt, eine Notbeatmung zu geben – potentiell gefährliche Mund-zu-Mund-Beatmungsversuche wären damit passé.
Beth-El Industries entwickelt mobile Isolationsräume und Luftfilter für mobile Quarantänestationen. Zum Beispiel liefert das Unternehmen Notfallzelte in Katastrophengebiete mit hohem Infektionsrisiko. Außerdem stellt sie isolierte Einzelzellen für den Transport von Patienten her, die von ansteckenden Viren wie Sars, Ebola oder Tuberkulose befallen sind. Die Schutzräume von Beth-El sind mobil und leicht zu montieren, weshalb sie nur einen Bruchteil des Aufwands und der Kosten einer ständigen Quarantäne-Station im Krankenhaus verursachen.
EarlySense: Das 1994 gegründete Unternehmen hat eine dünne Sensorplatte entwickelt, die unter der Matratze des Patienten verstaut wird und die ohne direkte Berührung die relevanten Körperwerte misst und an die Monitoring-Einheit der Krankenstation überträgt. Der Patient bzw. Altersheimbewohner ist somit unter Aufsicht, ohne dass er an lästige Kabel und Elektroden angebunden werden muss.
Human Extensions Ltd.: Dabei handelt es sich um eine „Avatar“-ähnliche „Hand“, die ein Chirurg während einer Operation im Körper des Patienten bewegen kann.
Weitere Informationen zu den Ausstellern und unseren Gemeinschaftsstand finden Sie auch in unserem Katalog und auf www.israelmedicalinnovation.com.