Im kommenden Jahr geht Israel eine ganze Reihe von Großprojekten zur Optimierung seiner Infrastruktur an. Eilats Seehafen soll ausgebaut werden, in Jerusalem sind neue Großbauten für Bildungsinstitutionen geplant, Tel Aviv soll einen neuen Flughafen sowie ein Schwebebahnsystem bekommen und das Eisenbahnnetz wird teilweise elektrifiziert.
Neuer Inlandsflughafen
In Ein Shemer, rund 60 km nördlich von Tel Aviv, soll ein neuer Flughafen für Inlandsflüge entstehen. Gemeinsam mit dem internationalen Ben-Gurion-Airport wird er die Aktivität des Tel Aviver Stadtflughafens Sde Dov übernehmen, der bis 2018 stillgelegt werden muss. Gegenwärtig befindet sich in Ein Shemer nur ein kleiner Start- und Landestreifen.
Der noch bestehende Flughafen in Sde Dov fertigte 2010, nach Angaben von GTAI, 656.000 Fluggäste ab, zu 99% im Inlandsflugverkehr. Gleichzeitig macht ihn seine Tel Aviver Stadtlage zu begehrtem Bauboden. Mit seiner Stilllegung soll Platz für 12.000 Wohnungen entstehen.
Ausbau des Seehafens Eilat
Die private Firma Papo Maritime Ltd. wird während der nächsten 15 Jahre den Seehafen von Eilat betreiben und auch ausbauen. Zu den Vorgaben der Regierung an den Betreiber gehören Rationalisierungsmaßnahmen, besserer Service, Gebührensenkungen und ein erfolgreiches Marketing der Hafendienste. Unter anderem müssen Frachtverbindungen zu neuen Destinationen geschaffen werden.
Durch den Ausbau des Hafens sollen Vorteile für den Außenhandel geschaffen werden. Wegen Eilats Lage am Roten Meer ist besonders der Ausbau der Transportverbindungen zu Destinationen in Fernost aussichtsreich.
Elektrifizierung des Schienennetzes
Im kommenden Jahr wird auch die Elektrifizierung des israelischen Eisenbahnnetzes anlaufen. Im Oktober wurde beschlossen, dass die israelische Bahngesellschaft bereits bestehende Trassen und noch zu bauende Strecken elektrifizieren wird.
Nach aktueller Planung sollen die ersten elektrischen Bahnen 2015 ihren Betrieb aufnehmen. Allerdings sieht der gegenwärtige Plan keine vollständige Elektrifizierung vor. Mit einer Streckenlänge von 420 km wird gegen Ende des Jahrzehnts etwas mehr als ein Drittel des gesamten Netzes elektrifiziert sein.
Bauprojekte in Jerusalem
In Jerusalem werden drei wichtige Bauvorhaben im Bildungsbereich das Bild der Stadt ändern. Eine neue Nationalbibliothek mit einem Investitions-aufwand von ca. 300 Mio. US$, ein neuer Campus für die Kunsthochschule Bezalel im Stadtzentrum und ein Zentrum für Gehirnforschung an der Hebräischen Universität sind geplant.
Mit einem Kapitalaufwand von 130 Mio. US$ gehört der Neubau des Gehirnforschungszentrums zu den größten Bauvorhaben in Israel. Den Auftrag für die Planung des Zentrums erhielt das renommierte britische Architektenbüro Foster + Partners, in Deutschland für die Kuppel und den Umbau des Berliner Reichstags bekannt.
Schwebebahn für Tel Aviv
Eine utopisch wirkende und doch realisierbare Idee wird in Tel Aviv und Netanya angegangen: Dort plant die US-amerikanische Firma Skytran die Errichtung zweier Schwebebahnstrecken. Das von Skytran in Zusammenarbeit mit der amerikanischen Raumfahrtbehörde NASA entwickelte System setzt kleine Kabinen ein, die mit Hilfe eines elektromagnetischen Feldes in der Höhe von sieben Metern an einer Schiene entlangschweben.
Im ersten Stadium ist in Tel Aviv der Bau einer Pilotstrecke vorgesehen, die später zu einer 6 km langen Verbindung zwischen dem High-Tech-Industriepark Atidim im Norden Tel Avivs und dem heute als Freizeit- und Handelszentrum dienenden Tel Aviver Hafen ausgebaut werden soll. Skytran hofft, die Baugenehmigung 2013 zu erhalten und das Pilotprojekt 2014 in Betrieb zu nehmen.
Bilder: itstudio.tv, israelpictures.org, rail.co.il, Foster+Partners, skytran.us . Quelle: GTAI.de u.a.