Unter dem Titel “David gegen Google” berichtet Christoph Ruhkamp in der Frankfurter Allgemeinen vom wachsenden Erfolg des israelischen Unternehmens Mobileye. Das frühere Startup könne die Konkurrenz von Großkonzernen wie Audi, Continental oder Google bald überholen.
Das selbstfahrende Auto ist aktuell zwar noch nicht gebaut, es rückt der Realität aber immer näher. Technologien zur Verkürzung der Bremszeit oder automatisiertes Einparken existieren bereits. Unter Hochdruck arbeiten die großen Autoschmieden an weiteren Fahrassistenzsystemen. Im Mobilteil der FAZ wurde nun über einen “kleinen, aber schon jetzt sehr erfolgreichen Wettbewerber” berichtet. Hier die ein paar Ausschnitte:
Die Firma heißt Mobileye, und ihre Technik hat einen großen und entscheidenden Vorteil gegenüber der von Google: Sie ist deutlich preiswerter als das komplizierte System aus zahlreichen Radargeräten und Sensoren, das der Suchmaschinenkonzern für seine Roboterautos einsetzt. Mobileye stellt stattdessen vergleichsweise preiswerte intelligente Kameras als zentrale Technik für das vollautomatisierte Fahren her. Diese Kameras können erkennen, was sie vor sich haben. Sie sind in der Lage, eine umherfliegende Plastiktüte auf der Straße von einem auf die Straße gerollten Baumstamm zu unterscheiden. Das ist wichtig. Denn im ersten Fall kann das Auto einfach über die Tüte hinwegfahren, im zweiten Fall müsste es dem Baumstamm ausweichen.
Die Mobileye NV hat ihren juristischen Unternehmenssitz formal in Amsterdam und verfügt über Verkaufsbüros in den Vereinigten Staaten, Japan und Zypern. Tatsächlich liegen die Wurzeln jedoch in Israel, wo Mobileye vor 14 Jahren von Wissenschaftlern der Universität in Jerusalem gegründet wurde. Noch heute arbeiten die rund 200 Forscher und Entwickler des Unternehmens in Har Hotzvim, einem Vorort Jerusalems. Mobileye ist inzwischen den Kinderschuhen entwachsen und beliefert ein halbes Dutzend der größten Autohersteller mit Komponenten, darunter Volvo, General Motors und BMW. Längerfristiges Ziel sind teilautomatisiert fahrende Autos.
Mobileye wirbt mit dem Slogan „Unsere Vision. Ihre Sicherheit“. Die Technik kommt schon heute in Autos zum Einsatz, aber die Marktreife ganzer technischer Rundum-Pakete für das vollautomatisierte Fahren steht erst noch bevor.
Schon jetzt hat Mobileye Vertretern der Autoindustrie ein teilautomatisiertes Auto vorgeführt, das nur mit einer nach vorn schauenden Kamera ausgerüstet ist. Nach Angaben Hayons haben mindestens zwei große Autohersteller nach den Testfahrten ihre Absicht angekündigt, die Technik in Modellen einzusetzen, die im Jahr 2016 auf den Markt kommen. Bis zum Ende des Sommers werde die Technik vollständig einsatzbereit sein. Schon wird über eine enge Kooperation mit dem kalifornischen Elektroautohersteller Tesla spekuliert, und die Porsche SE soll an einem Einstieg Interesse gezeigt haben. Mobileye-Forschungschef Hayon bestätigt das nicht, dementiert es aber auch nicht.