Dank der israelischen Firma RegeneCure könnte die alte Redewendung „Hals- und Beinbruch“, mit der man auch jetzt zum Jahreswechsel jemanden viel Glück wünscht, eventuell doch noch zum wahren Segen werden. Denn RegeneCure hat eine Membran entwickelt, die man auch als “intelligentes Packpapier” für den Knochenheilungsprozess beschreiben kann. Mit ihr sollen Knochen schneller heilen, besser zusammenwachsen und sogar Knochenschwund kompensieren können.
Membranen sind sogenanntes semi-selektives Material. Sie erlauben es, manchen Stoffen zu passieren und manchen nicht. „Nach einem Knochenbruch findet im Körper ein Kampf zwischen Weichteilgewebe und Knochen statt. Wenn es keine Barriere gibt, gelangt Weichgewebe in die Wunde und lässt den Knochen falsch wachsen oder stoppt den Heilungsprozess gänzlich“, erklärt der Geschäftsführer von RegeneCure, Moshe Tzabari. Sein individuell zuschneidbares Packpapier namens BoneCure, das Plastikfolie ähnelt und dessen Material aus Deutschland kommt, schafft diese Barriere und lässt Flüssigkeiten, die dem Heilungsprozess zuträglich sind, durch und hält Zellen, Gewebe oder Venen von der Wunde fern. Zudem regt es die zusätzliche Bildung von Stammzellen entlang der Membran an.
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Die Methode ist bereits erfolgreich getestet worden und erhielt vor kurzem die Lizenz zum Einsatz in der Tiermedizin. Knochen von Schafen mit schweren Brüchen konnten in der Versuchsphase mit Schienen alleine nicht geheilt werden. Wurden Knochen transplantiert, dauerte der Heilungsprozess 28 Wochen. Als beide Methoden, Implantat und Folie, kombiniert eingesetzt worden sind, dauerte der gesamte Heilungsprozess nur noch acht bis vierzehn Wochen.
RegeneCures innovativer Ansatz rechnet sich auch wirtschaftlich. „Während bei traditionellen Methoden oftmals noch eine zweite Operation notwendig ist, um überschüssigen Knochenfortsätze zu entfernen, die schnell 2.000 bis 3.000 US-Dollar kostet, rechnet sich unsere BoneCure-Membran mit 800 US-Dollar deutlich mehr“, so Tzabari.
Vorrangig soll der europäische Markt angesprochen werden. Nach der CE-Zertfizierung und der Markteinführung, die für Mitte 2015 vorgesehen ist, soll langfristig aber auch der amerikanische Markt von der nächsten medizinischen Innovation aus Israel profitieren.