Am Dienstag fanden die Regierungskonsultationen zwischen Deutschland und Israel in Jerusalem statt. Insgesamt wurde die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel von 13 Ministerinnen und Ministern aus ihrem Kabinett begleitet.

Wirtschaftsminister Naftali Bennett im Gespräch mit der Bundesministerin für Bildung und Forschung Prof. Dr. Johanna Wanka
Der israelische Wirtschaftsminister Naftali Bennett hat Gespräche mit der Staatssekretärin beim Bundesminister für Wirtschaft und Energie, Iris Gleicke, die für den erkrankten Minister Sigmar Gabriel angereist war, der Ministerin für Bildung und Forschung (BMWi), Prof. Dr. Johanna Wanka, und Arbeits- und Sozialministerin Andrea Nahles geführt.
- Minister Bennett und Staatssekretärin Gleicke
Ziel des Gesprächs mit dem deutschen BMWi war, den bilateralen Handel zu erweitern und Geschäftsfelder, auf denen vertiefte Zusammenarbeit erstrebenswert ist, zu ermitteln. Im Zuge dessen bot Minister Bennett Staatssekretärin Gleicke an, deren Ministerium auch für Energie zuständig ist, innovative israelische Technologie im Bereich erneuerbare Energien vor dem Hintergrund der Energiewende nach Deutschland zu bringen. Zum Abschluss unterzeichneten beide ein Memorandum, das zum Jubiläumsjahr der deutsch-israelischen Beziehungen 2015 einen Deutsch-Israelischen Innovationstag vorsieht. Die Veranstaltung wird in Tel Aviv stattfinden, hochrangige Regierungsvertreter und führende Unternehmer aus Deutschland und Israel versammeln. 2010 fand bereits ein Innovationstag im BMWi in Berlin statt, wo mehr als 300 Wirtschaftsvertreter aus beiden Ländern zusammenkamen.
Mit Ministerin Prof. Dr. Wanka einigte sich Minister Bennett, die bilaterale Zusammenarbeit im Bereich der industriellen Forschung und Entwicklung zu intensiveren. Die Regierungen beabsichtigen, neue Technologiefelder zu erschließen und ihre gemeinsame Beteiligung am EU-Rahmenprogramm „Horizont 2020“ und an der EUREKA-Initiative zu verstärken. Zusätzlich besprachen der Minister und die Ministerin Möglichkeiten, die bereits seit vierzig Jahren bestehende Zusammenarbeit auf dem Feld der Berufsausbildung durch den Austausch von Experten-Delegationen fortzuführen und auszubauen.
Ministerin Nahles zeigte sich in dem Gespräch mit dem israelischen Wirtschaftsminister vor allem an Israels Erfahrung mit dem Mindestlohn interessiert, der bereits 1987 eingeführt wurde. Nahles Ministerium ist für die Implementierung des Mindestlohns in Deutschland zuständig, die mit dem neuen Koalitionsvertrag beschlossen wurde. Zusätzlich einigten sich beide auf einen Ideenaustausch zwischen Arbeitsagenturen.
Nicht selten stellt die Zusammenarbeit auf der Regierungsebene zweier Länder die Grundlage für einen florierenden Handelsaustausch. Das Israel Trade Center hofft jedenfalls, dass die Beschlüsse aus den Regierungskonsultationen weitere Unternehmerinnen und Unternehmer aus beiden Ländern ermutigen, neue Wirtschaftsfelder anzugehen und Geschäftsbeziehungen zu Israel bzw. Deutschland aufzunehmen.