Immer noch werden überwiegend Passwörter zum Einloggen in Online-Shops, Netzwerk-Plattformen oder sogar als physische Zutrittskontrollen verwendet. Doch vermehrt hält die Biometrik-Technologie Einzug in unser alltägliches (Online-)Leben. War die digitale Erkennung von physiologischen Personeneigenschaften bisher eine Sache, mit der man allenfalls für die Beantragung eines neuen Reisepasses in Kontakt kam, soll die Biometrik zukünftig Passwörter ersetzen, für die die Anforderungen schon heute immer höher werden. “Jeder ist schon genervt von all den Passwörtern und das ist einer der Haupttreiber für die Biometrik-Industrie”, sagt Peter O’Neill, Vorsitzender einer global führenden Biometrik-Identifikationslösung aus Kanada. Weil physische Merkmale nicht verloren, vergessen oder gestohlen werden können, sind mehr und mehr Einrichtungen, von der Bank bis zum Krankenhaus, auf der Suche nach biometrischen Identifizierungslösungen, um die Datensicherheit weiter zu erhöhen. Experten schätzen, dass sich der Markt für biometrische Lösungen in den nächsten fünf Jahren bis zu vervierfachen kann. Dank des großen technologischen Knowhows im Staate Israel springen nun verstärkt israelische Firmen auf den Biometrik-Zug auf.
Das israelische Technologie-Newsportal israel21.org stellt auf seiner Webseite einige der Pioniere in dem Feld vor. Dabei wird klar, wie vielfältig die Anwendungsmöglichkeiten von Biometrik-Lösungen sind.
IsItYou ist bereits in Pilotprojekten in vier Kontinenten aktiv und bietet eine Gesichtserkennungstechnologie für mobile Endgeräte an, mithilfe welcher Geldüberweisungen oder Online-Einkäufe über das Smartphone, quasi per Selfie, autorisiert werden können.
FST Biometrics ermöglicht eine schnelle Zugangskontrolle zu Bürogebäuden oder Einrichtungen kritischer Infrastrukturen über eine Identifizierung per Kamera “im Vorbeigehen”, ohne dass man in einer Schlange stehen muss.
Den Einsatz von Biometrik in Krankenhäusern macht das Unternehmen Medasense Biometrics möglich. Medasense entwickelt ein nichtinvasives Wearable, mit dem das Schmerzempfinden von Patienten überwacht wird, die beispielsweise wegen eines künstlichen Komas nicht kommunizieren können. Medasense ist eines der knapp 60 Unternehmen aus Israel, das Mitte November bei der MEDICA in Düsseldorf seine Innovationen vorstellen wird.