Software zur Erkennung von Personen und Objekten basiert auf künstlicher Intelligenz

  • Bosch erwirbt neun Prozent an AnyVision Interactive Technologies Ltd.
  • Neben Anteilserwerb durch Bosch gehen die beiden Unternehmen auch Partnerschaft in den Bereichen Vertrieb und Technologie ein
  • Nachfrage nach Integration von Personen- und Objekterkennungssoftware in Videosicherheitslösungen steigt

Grasbrunn, Deutschland / Tel Aviv, Israel – Der Bosch-Geschäftsbereich Building Technologies steigt bei AnyVision Interactive Technologies Ltd. ein, einem israelischen Start-up für Personen- und Objekterkennung, und erwirbt neun Prozent der Anteile. Über den Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart. Der Vertrag, der am 18. Juni 2018 unterzeichnet wurde, beinhaltet neben dem Anteilserwerb durch Bosch auch eine Partnerschaft in den Bereichen Vertrieb und Technologie. „Bosch Building Technologies differenziert sich im Markt für IP-Videobeobachtung vor allem durch Intelligente Videoanalyse, mit welcher Videodaten schnell und einfach interpretiert werden können. Mit der innovativen Technologie von AnyVision, die es ermöglicht, Personen und Objekte aus verschiedenen Betrachtungswinkeln zu erkennen, können wir unser Lösungsportfolio neben den bereits bestehenden IP-Partnerschaften in diesem Bereich erheblich ausbauen“, erklärt Bernhard Schuster, der im Bereichsvorstand von Bosch Building Technologies für Marketing und Vertrieb sowie den Bereich Bosch Security and Safety Systems zuständig ist. „Diese Vereinbarung ist für uns ein wichtiger Schritt, um die Zukunft der künstlichen Intelligenz aktiv zu gestalten. Wir sind stolz, mit dem Bosch-Geschäftsbereich Building Technologies einen starken Partner für unseren Weg zu einem besseren und sichereren Morgen zu gewinnen“, sagt Eylon Etshtein, Mitgründer und CEO von AnyVision.

Software basiert auf künstlicher Intelligenz

Das 2015 gegründete Unternehmen AnyVision mit Hauptsitz in Tel Aviv, Israel, beschäftigt derzeit rund 100 Mitarbeiter weltweit und ist ein führender Anbieter von selbstlernender, auf künstlicher Intelligenz basierender Personen- und Objekterkennungssoftware. Im Unterschied zu herkömmlichen Lösungen in diesem Bereich ist die Software von AnyVision eine Plug and Play-Lösung für neue oder bereits vorhandene Systeme, die verschiedene Herausforderungen meistert. Dazu zählt das Erkennen von teils verdeckten Personen oder Objekten sowie die Identifikation aus unterschiedlichen Betrachtungswinkeln und bei schwierigen Lichtverhältnissen. So eignet sich die Software beispielsweise, um vermisste oder gesuchte Personen oder Objekte auch in größeren Menschenmengen zu finden und zu identifizieren sowie zur Unterstützung der Behörden- und Polizeiarbeit oder der Optimierung von Prozessen. Hotels, Casinos, Flughäfen, Sportstätten oder Geschäfte können die Software beispielweise nutzen, um VIP-Kunden zu erkennen, deren unkomplizierten Zutritt sicherzustellen und den Besuch mit besonderen Dienstleistungs- oder Serviceangeboten zu verknüpfen.

Für AnyVision ist es besonders wichtig, dass die Öffentlichkeit von den Vorteilen der künstlichen Intelligenz profitieren kann, ohne dabei in ihrer Privatsphäre eingeschränkt zu werden. „Deshalb stellen wir sicher, dass unsere Lösungen mit strikten Datenschutzrichtlinien übereinstimmen, einschließlich der Datenschutz-Grundverordnung der Europäischen Union. Außerdem erfasst unsere Software Personen oder Objekte mittels eines umfassenden Sets mathematischer Vektoren, weshalb eine Identifizierung ohne die Aufnahme oder Speicherung von Bildern und somit anonym möglich ist“, sagt Etshtein.

Kunden wünschen sich Gesamtpaket im Bereich Videosicherheit

Im Rahmen der vereinbarten Vertriebspartnerschaft wird Bosch die AnyVision-Software seinen Kunden zukünftig als optionalen Bestandteil seiner Lösungen im Bereich Videosicherheit anbieten. „Unsere Kunden fragen weltweit vermehrt nach den Möglichkeiten der Integration einer Personen- und Objekterkennungssoftware in unsere Videosicherheitssysteme. Durch die Zusammenarbeit mit AnyVision können wir diesen Kundenwunsch noch besser erfüllen und ein erweitertes Lösungspaket anbieten“, erklärt Schuster. Mittelfristig streben die beiden Unternehmen zudem eine gemeinsame Weiterentwicklung der technischen Lösung an. Zu diesem Zweck ist auch eine Partnerschaft im Bereich Technologie Teil der getroffenen Vereinbarung.