Was ist Cleantech?
Clean Tech ist der Überbegriff für viele verschiedene Konzepte, die sich auf Umweltprobleme wie Ressourcenverschwendung sowie Ressourcenmanagement und Nachhaltigkeit beziehen. Eine weitere Verwendung findet der Begriff auch im Bereich des sogenannten „ethical investing“. Ethical investing bedeutet, dass in Unternehmen, Organisationen und Funds investiert wird, die neben Gewinn auch die Umwelt und den sozialen Einfluss ihrer Investitionen im Blick haben.
Die folgenden sechs Bereiche sind dabei besonders prominent:
1. Smart Farming: Smart Farming befasst sich mit Themen wie Pestiziden, Wasserknappheit, Pflanzengesundheit, Pflanzenproduktivität usw. Mithilfe fortschrittlicher Technologien wie dem Sammeln von Daten über Satelliten, Drohnen oder Sensoren kann Smart Farming Input (wie Schädlinge, Dünger, Wasser) senken und gleichzeitig die Produktivität steigern und so Umweltschäden minimieren. Israelische Unternehmen wie beispielsweise SeeTree (https://www.seetree.ai) oder CropX (https://www.cropx.com) arbeiten an Lösungen in diesen Bereichen.
2. Klimafreundliche Mobilität: Der Verkehrssektor ist für etwa ein Viertel der weltweiten energiebezogenen CO2-Emissionen verantwortlich. CO2-arme Mobilität trägt zur Klimafreundlichkeit bei und kann so den Klimawandel bekämpfen. Insbesondere Elektrofahrzeuge spielen dabei eine wichtige Rolle. Israelische Unternehmen wie ElectReon (https://www.electreon.com) und Chakratec (https://chakratec.com) arbeiten an einigen der Herausforderungen in diesem Bereich. Die gesteigerte Batterieeffizienz sowie eine optimierte Ladeinfrastruktur dürften die Wettbewerbsfähigkeit von Elektrofahrzeugen in den nächsten Jahren erhöhen.
3. Erneuerbare Energien: Fossile Brennstoffe (Kohle, Gas, Öl) machen immer noch 80 Prozent unserer Energiequellen aus und verursachen große Umweltschäden. Laut Allied Market Research könnte der Anstieg erneuerbarer Energien, der zwischen 2018 und 2025 eine sechsprozentige Wachstumsrate verzeichnen wird, zu erheblichen Emissionssenkungen führen. Saubere Energien können durch Solarparks, Windkraftanlagen, Wasserstoffgeneratoren sowie Wasser- und Wellenkraftwerke erzeugt werden. Das israelische Clean Energy Unternehmen BrightSource hat bisher bereits 805 Millionen Euro Funding erhalten. http://www.brightsourceenergy.com/.
4. Wassereffizienz: Wasser wird immer knapper und teurer. Eine ordnungsgemäße Abwasserreinigung und Wasserwartung ist entscheidend, um sicherzustellen, dass genügend Wasser verfügbar ist. Vorausschauende Wartungs- und Leckwarnungen zielen darauf ab, den Wasserverbrauch zu optimieren. Mithilfe neuer Reinigungsprozesse soll die Verfügbarkeit von Trinkwasser erhöht werden. Watergen (https://www.watergen.com) und Aqwise (https://www.aqwise.com) haben entsprechende Technologien entwickelt.
5. Abfallwirtschaft und Recycling: Die weltweite Müllproduktion nimmt weiter zu und zerstört die biologische Vielfalt. Einweg-Kunststoffprodukte sind immer noch weit verbreitet. Da nur neun Prozent des Kunststoffs recycelt werden, landet der größte Teil auf Mülldeponien, Flüssen und im Meer. Ingenieure entwickeln neue biologisch abbaubare Materialien, die sich auf natürliche Weise zersetzen (wie zum Beispiels das Startup für nachhaltige Verpackungen Tipa (https://tipa-corp.com)). Diese Materialien bestehen oft aus Maisöl, Stärke und Pflanzen. Ein weiterer Trend spielt sich im Bereich Lebensmittel und Grünabfälle ab. Diese machen circa 44 Prozent der weltweiten Abfallproduktion aus. Organische Abfälle können dank ausgeklügelter Umwandlungsprozesse (wie der von UBQ Materials (https://www.ubqmaterials.com) entwickelten Abfallumwandlungstechnologie) in sauberen Strom umgewandelt werden.
6. Proteinalternativen: In der FoodTech-Industrie ist das derzeitige Modell der Fleischproduktion laut der US-amerikanischen Umweltschutzbehörde für mehr Treibhausgase als Mobilität verantwortlich. Es erfordert enorme Mengen an Land, Nahrung, Energie und Wasser. Inmitten eines steigenden Trends zum Vegetarismus setzen sich Soja-Burger, Kichererbsen- und Linsenwürste und sogar Insektenproteine in der Branche durch. Eine weitere Fleischalternative ist das sogenannte „Kulturfleisch“ und wird voraussichtlich innerhalb weniger Jahre verfügbar sein. Aleph Farms (https://www.aleph-farms.com) und Future Meat Technologies (https://www.future-meat.com) in Israel entwickeln bereits führend an diesen Alternativen.